DIE ZOFEN
DIE ZOFEN
THEATER PFORZHEIM / 2020
JEAN GENET
MIT:
MICHAELA FENDT
MYRIAM ROSSBACH
NIKA WANDERER
REGIE:
MAREK S. BEDNARSKY
AUSSTATTUNG:
STEVEN KOOP
DRAMATURGIE:
PETER OPPERMANN
REGIEASSISTENZ:
SASCHA MAY
PRODUKTIONSFOTOS:
SABINE HAYMANN
PREMIERE:
19.09.2020
Presse:
"Im Rollenspiel nehmen die Zofen die widerlichen Machtstrukturen des Haushalts auf, in dem sie leben und in dem sie, wie in der Pforzheimer Inszenierung von Marek S. Bednarsky offensichtlich, gefangen sind. Die Wände sind hier, was nach dem Beiseiteziehen der weißen Gardinen zu sehen ist, alles überragende Maschendrahtzäune.
Claire, vielseitig in den wechselnden Charakteren dargestellt von Nika Wanderer, gibt in der Zeremonie die herrische Madame, die per Fingerschnippen die Schwester lustvoll herumkommandiert. Und Michaela Fent verleiht der Solange die sehnsüchtige Ergebenheit, die dem ganzen Stück innewohnt: Eigentlich will man gesellschaftlich aufsteigen und von der Zofe selbst zur Madame werden – selbst wenn Verleumdung, Lüge und Mord dazu gehören. Ansporn dabei ist aber weniger der Schrei nach sozialer Gerechtigkeit als vielmehr die unbestimmbare Wollust, selbst Macht und Erniedrigung ausüben zu können.
Diesen Zusammenhang zeigt das Theater Pforzheim in dem überschaubaren Kammerstück für drei Personen eindrücklich. Schauspielerin Myriam Rossbach gibt die Herrin wie eine gefährlich gespannte, scharfe Drahtsaite. Ihre Stimme bricht mitunter unberechenbar in hysterisches Hicksen aus. So wird in den Dialogen grausam hörbar, dass man sich – allem herrischen Gehabe zum Trotz – partout nicht im Griff hat."
Pforzheimer Zeitung




















